So läuft eine Entwässerung ab
1. Verlegen der Grundstücksentwässerung
Eine Entwässerungsanlage besteht i.d.R. aus Grundleitungen und Revisionsschächten, die die Abwasserleitungen am und im Haus mit der öffentlichen Kanalisation verbinden. Diese müssen ein Gefälle aufweisen, damit das Wasser entsprechend sauber abfließen kann. Wichtig ist auch, dass sie frostsicher verlegt werden.
2. Rückstauschutz verbauen
Starkregen und Unwetter nehmen in den letzten Jahren verstärkt zu. Hier kann das öffentliche Kanalnetz schnell überfordert sein, und das Wasser staut sich oder drückt zurück in Ihren Keller. Um dies zu verhindern, ist es empfehlenswert (und wenn Sie eine Elementarschadenversicherung abschließen möchten sogar oft Bedingung), einen entsprechenden Rückstauschutz zu verbauen. Eine Rückstauklappe sperrt die Leitung, indem sie sich bei zurückfließendem Wasser schließt, eine Rückstauhebeanlage befördert das Wasser zusätzlich über eine Pumpe aus dem Haus, sodass Sie währenddessen weiterhin Wasser im Haus nutzen können. Rückstauschutzsysteme sind normalerweise im Gebäude verbaut.
3. Dachentwässerung
Wichtig bei der Entwässerungsplanung ist auch die Dachentwässerung. Dachrinnen und Fallrohre müssen entsprechend sinnvoll geplant werden. Hierfür müssen die Dachform, dessen Fläche, aber auch der Standort des Hauses berücksichtigt werden.
4. Speicherung von Oberflächenwasser
Um Kosten zu sparen und Ressourcen zu schonen, lohnt es sich, Regenwasser zu sammeln und zur späteren Nutzung zu speichern. Neben der klassischen Regentonne kann man Regenwasser auch über Zisternen oder Regentanks sammeln. Hierbei wird das Regenwasser, meist unterirdisch von der Dachfläche gesammelt. Ein Anschluss an die Hauswasserversorgung, z.B. für die Gartenbewässerung, ist möglich.
5. Regenwasserrückhaltung
Manchmal wird von der Gemeinde eine Regenwasserrückhaltung gefordert, d.h. Sie dürfen nur begrenzt Regenwasser in das öffentliche Kanalnetz einleiten. Hierfür werden in der Regel sogenannte Rückhalte- oder Retentionszisternen verwendet. Die Größe wird individuell bestimmt und hängt von der versiegelten Grundstücksfläche ab.#
6. Versickerung
Wenn keine Einleitung von Regenwasser in das Kanalsystem erlaubt ist oder gewünscht wird, muss das anfallende Regenwasser auf dem Grundstück versickert werden. Hier können je nach Größe und anfallenden Regenmengen Flächen- oder Muldenversickerungen verwendet werden. Sollte die Fläche nicht ausreichen, können auch unterirdische Versickerungen, sog. Rigolen zum Einsatz kommen. Als weitere Möglichkeit gibt es noch Versickerungsschächte.
7. Entwässerung mittels Drainage
Besonders lehmhaltige Böden erschweren das Versickern von Niederschlagswasser. Damit es dann nicht in das Haus drückt oder das Grundstück überschwemmt, ist es ratsam, das Grundstück über eine Drainage zu entwässern. Dies empfiehlt sich besonders auch, wenn Ihr Grundstück sich in einer Hanglage oder Senke befindet oder wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch ist.
Mittels Drainage wird Niederschlagswasser von den Kellerwänden weg in den Untergrund geleitet. Hierbei wird Sickerwasser über ein mit Vlies umwickeltes Drainagerohr unter ihrem Kellerboden abgeführt. Dies vermindert den Wasserdruck und sorgt für eine beständige Versickerung. Eine um die Drainagerohre gesetzte Kiesschicht verbessert das Abfließen. Wichtig bei der Drainage ist, dass vorab geklärt werden muss, wohin das Wasser abgeleitet wird, ob in einen Versickerungsschacht, in die örtliche Kanalisation oder evtl. ein Fließgewässer. Drainagen können genehmigungspflichtig sein.
Für weitere Inforationen steht Ihnen das Bauamt Ihrer Gemeinde oder das für Ihren Landkreis zuständige Wasserwirtschaftsamt zur Verfügung.
Für Stadt und Landkreis Landshut können Sie sich unter folgende Adressen näher informieren: